Dienstag, 15. November 2011
Die EICMA war für Guzzi-Fans eine kleine Enttäuschung. Es gab kaum Neues zu sehen. Keine neue California und kein neuer Racer im LeMans-Stil. Präsentiert wurde ein weiter entwickelter Motor für die V7-Reihe mit einer neuen Airbox und einer Ansaugbrücke mit nur einer Drosselklappe. Der Motor soll nun sparsamer und etwas kräftiger sein. Wahnsinnige 51 PS bringt der kleine V2 nun auf den Kardan. Alles andere war nur Optik. Der Trend zu Mattlacken – und Retro, wohin man schaut. Außerdem wurde eine Griso 1200 8V SE in neuem Lackkleid gezeigt, eine neue Farbkombi für die Stelvio NTX in Lodengrün, die 1200 Sport im 80th-Look und eine Nevada im neuen Gewand und das Geburtstagsjubiläumsmodell der California in Orange-Weiß mit brauner Sitzbank. Naja, wem es gefällt…
Ein echter Hingucker dagegen das ausgestellte Gespann der Eskorte für den jordanischen König. Als Studie an anderer Stelle zeigte man eine V7 mit klassischer Verkleidung und Trommelbremsen. Hübsch anzusehen, bleibt aber lediglich eine Studie – wie so vieles, was Moto Guzzi auf Messen gezeigt hat. Schade eigentlich.
Ansonsten gab es auf der EICMA eine Menge zu sehen. Die anderen Hersteller haben die Gunst der Stunde genutzt und Ihre Neuheiten präsentiert. Unfassbar, wie umlagert die neue Ducati war, MV Agusta hat seine Neuen gar hinter Wänden versteckt – und das Volk stand Schlange, um sich das anzusehen. Der angebliche Stelvio-Kokurrent aus England war auch zu sehen. In Real doch anders als auf den Pressebildern. Da braucht sich die Enduro aus Mandello nicht zu verstecken.
Draußen auf dem Freigelände wurde ebenfalls allerhand geboten, um die Besucher zu unterhalten. Motocross-Rennen, Freestyle-Crosser, Christian Peiffer hat mal wieder die Schwerkraft ausgetrickst und seine unglaubliche Kunst gezeigt.
Was sonst noch ins Auge fiel? Die vielen bildhübschen Frauen, die oft der größere Augenschmaus waren, als die schnöde Technik.
Generell fällt auf, dass die EICMA sich großem Zuspruch der Besucher erfreut. Es waren sehr viele junge Leute dabei – ganz anders als auf der Intermot. Und die Italiener können sich sehr für Motorräder und Details begeistern. Da macht es Spaß, dabei zu sein. Mit dem Billig-Flieger morgens ab Köln, abends wieder retour.
Lehrreicher Artikel. Interessant, wenn man sowas auch mal aus einem anderen Blickwinkel beschrieben lesen kann.
Hallo Conrad, ja – man kann meine Enttäuschung vermutlich herauslesen. Warum war von der neuen Cali nicht mal eine Studie zu sehen? Wo sind die Terblanche-Studien? Warum sieht man nichts mehr davon? Vor 2 Jahren war der Guzzi-Stand der umlagerte mit den Sensationen.